by Felix Feldmann
Quarter 1 | Quarter 2 | Quarter 3 | Quarter 4 | Overtime | Total | |
TEN | 0 | 14 | 3 | 0 | 0 | 17 |
KC | 3 | 6 | 0 | 8 | 3 | 20 |
Die Vorzeichen zwischen dem Zweit- und Drittplatzierten der AFC konnten nicht unterschiedlicher sein. Während die Titans mit fünf Siegen in Folge nach die Reise nach Missouri antraten, hatten die Chiefs nach der knappen Niederlage gegen die Bills in Woche 6 und einem Sieg gegen 49ers in der darauffolgenden Woche frisch und ausgeruht aus ihrer Bye-Week. Andy Reid, Headcoach der Chiefs, konnte in seiner Karriere nach einer Bye-Week bis zu diesem Spiel 20 Siege einfahren bei nur 3 Niederlagen. Auch wenn die Titans in der Platzierung vor den Chiefs standen, sah man in Las Vegas Kansas als einen haushohen 12.5 Favoriten. Auch begründet unter dem Aspekt, dass die Offense der Titans bisher noch nicht wirklich in der neuen Saison angekommen ist und vermutet wurde, dass Ryan Tannehill das zweite Spiel in Folge aufgrund einer Bänderdehnung ausfallen wird. Und so kam es auch. 90 Minuten vor Spielbeginn wurde er als Inactive gelistet und Malik Willis startete in seinem zweiten Spiel in der NFL, Sunday Night Football.
1. Halbzeit
Nachdem die Titans den ersten Coin Toss gewonnen hatten und entschieden zu "defer", begann das Spiel standesgemäß. Mit ein paar schnellen completions begab sich die Chiefs Offense in die Redzone der Titans. Da die O-Line die Hände voll hatten mit dem Titans Passrush, wie so oft in dem Spiel, führte ein Holding und nicht verwandelte 3rd Down conversion zu einem Field Goal im ersten Drive.
Direkt mit dem ersten Spielzug des ersten Titans Drive explodierte Rookie Tight End Chig Okonkwo für ein 48 Yard Raumgewinn. Malik Willis mit einem Screen Pass auf Chig, der sich durch die D-Line tankte und von einem DB erst in der Chiefs Hälfte von hinten eingeholt wurde. 5 Yards verloren die Titans direkt durch einen False Start von Chig und konnten kein neues 1st Down bei drei Plays erreichen. Somit kam Stonehouse zu seinem ersten Punt des Abends.
Der zweite Drive der Chiefs startete wieder wie gewohnt. Das Passinggame der Chiefs führte die Offense sowohl in die Red- als auch in die Endzone zum ersten TD des Abends durch Mecole Hardmann. Den fälligen Extra-Punkt vergab Harrison Butker zur zwischenzeitlichen 9:0 Führung der Hausherren. Das sollte für längere Zeit der einzig erwähnenswerte Drive für des Teams aus KC sein.
0 Yards hieß es für Derrick Henry im ersten Viertel. Mit dem zweiten Drive der Titans fand nun auch der King ins Spiel. Nach einem Intermediate Pass auf Austin Hooper brachte das Laufspiel die Titans durch Henry und Willis bis an die 8 Yard Linie der Chiefs. Das Wildcard Play mit Direct-Snap auf Henry brachte die Titans aufs Board.
Nach 6 Plays und Punt für die Chiefs übernahmen die Titans den Ball an der eigenen 21. Derrick Henry lief beim ersten Versuch für 56 Yards. Willis’ perfekter Backshoulder-Pass auf Hooper brachte die Titans bis an die 2 Yard Linie. El Tractorcito lässt sich das natürlich nicht nehmen und erlief den Touchdown. Fat Randy verwandelte den XP zur 14:9.
Danach war das Spiel geprägt durch die beiden Verteidigungen. Mit zwei Punts auf Seiten der Chiefs und einem der Titans gingen die Teams in die Halbzeit.
2. Halbzeit
Die Quarter 3 und 4 sind in dieser Saison die beiden Viertel in denen die Offense nichts auf die Reihe bekommt und die Defense das Spiel halten muss. War an diesem Sonntagabend das gleiche Trauerspiel und das erste Highlight der zweiten Halbzeit gab es auch prompt im ersten Drive der Chiefs nach der Halbzeit. CB Roger McCreary intercepted einen Patrick Mahomes Pass, nachdem Kelce den Ball durch die Finger gleiten ließ. Die Titans übernahmen den Ball an der 24 von Kansas City. Optimale Feldposition, um den zweiten Drive zu starten, aber die Titans konnten kein neues First Down erreichen und Randy Bullock konnte durch ein 44 Yard Field Goal auch 17:9 erhöhen.
Der Folgende Drive der Chiefs entwickelte sich zu einem erfolgreichen, fast. Das Kurzpassspiel war der Erfolgsgarant, doch “Bend don’t Brake” der Titans Defense funktionierte. Die Chiefs mussten sich mit einem 47 Yard Field Goal begnügen, welches Harrison Butker jedoch verschoss.
Die nächsten Drives wurden dominiert von den beiden Verteidigungen und insgesamt 5 Punts und davon drei 3nOuts.
Der Passrush der Titans terrorisierte Mahomes den ganzen Abend mit insgesamt 28 Pressures, doch die fehlende Unterstützung der Offense und der Mangel an Pausen zollte im letzten Viertel ihren Tribut. Mit 10 Minuten übrig auf der Uhr starteten die Chiefs an der eigenen 19 Yard-Line und vollendeten den Drive mit einem Touchdown durch Mahomes. Die Titans Defense konnte Patrick Mahomes nicht mehr containen und nutzte die Lücken zwischen der Front-4 und den DB’s um einmal ein 1st Down bei 3rd&17 und den TD bei 3rd&9 zu erlaufen. Man merkte, dass nach der erfolgreichen 3rd Down Conversion das Momentum die Seiten gewechselt hat und der Sieg aus den Fingern entglitt.
Die erforderliche Two-Point Conversion war eine Kontroverse. Am Ende standen drei Versuche. Nachdem beim ersten Versuch sowohl die Chiefs (ineligible receiver downfield) und die Titans (2x holding) bestraft wurden, wurde der Ball nach dem zweiten Versuch an der 1 Yard Linie platziert. Travis Kelce rannte Bulldozer-mäßig in Joshua Kalu, griff ihm ins Gesicht und riss ihm den Helm vom Kopf. Bestraft wurde aber nur Kalu für ein angebliches Holding. Hier hättes es minimum offsetting penalites geben müssen. Beim dritten Versuch sprintete Mahomes zur Seitenlinie und nutzte den Pylon, um das Spiel auszugleichen.
Vor Ende der regulären Spielzeit konnte keine Seite den Deckel draufmachen und so kam es zur Overtime.
Overtime
Die Chiefs gewannen den wichtigen Coin Toss und starteten nach einem Touchback an der eigenen 25. Trotz gutem Druck auf Mahomes fand er immer wieder Anspielstationen. Die Verteidigung konnte die Offense der Chiefs aber in der eigenen Redzone stoppen und Butker erzielte per Field Goal die 20:17 Führung.
Der folgende Drive der Titans begann an der 25. Nach einem 1-Yard Raumgewinn durch Henry gab es durch einen Sack und einen Raumverlust über 12 Yards und es folgte beim 3rd Down ein weiterer. In aussichtsloser Situation konnte Malik Willis bei 4th&26 kein First Down erzielen und das Spiel war beendet. Der letzte Drive der Titans war symbolisch für die bisherige Saison. Unvermögen beim Placalling gepaart mit Unvermögen bei der Durchführung. Während man bisher, außer dem Giants Game, bei knappen Spielen immer mit einem blauen Auge davonkam, war die Offensive Performance heute der Knock-Out.
Fazit
Auch wenn auf den ersten Blick Patrick Mahomes mit 446 Yards durch die Luft und 63 Yards am Boden als der große Held des Spiel gefeiert wird (zurecht), so spielte die Defense der Titans ein grandioses Spiel. Sie ließ nur 20 Punkte zu, hielt Mahomes bei jeweils einem TD, sackte ihn 4 Mal, intercepte ihn 1 Mal und ließ nur eine 3rd Down Efficiency von 42% zu. Und das gegen eine Top 3 Offense der Liga. Außerhalb von Patrick Mahomes war das Rungame der Chiefs nicht vorhanden. Bei 13 Versuchen kamen die Runningbacks der Chiefs auf 14 Yards. Die eine Seite der Medaille sagt 446 Yards, die andere Seite sagt aber auch, dass er dafür 68 Versuche benötigte. Der Rekord bei Passversuchen in einem Spiel in der NFL liegt bei 70. Das GROßE Problem war einfach, dass die Defense viel zu lange auf dem Spielfeld sich befand und die Offense wie so oft keinen Groove fand. Hier und da blitzte die Qualität des Rungames auf und auch Willis zeigte in einigen Momenten sein Potenzial. Doch entweder lag das Problem bei der Execution oder beim Playcall oder eben bei beidem. Während in der ersten Halbzeit noch abwechslungsreiche Spielzüge vorgegeben wurden, war die zweite Halbzeit und die Overtime mal wieder ein Offenbarungseid. Nicht nur, dass das Receiving-Corp nicht ins Spiel einbezogen wurde, auch wenn es mal einen Passversuch auf einen Receiver gab, war das Glück nicht auf seiner Seite. Malik Willis hatte auch seinen Anteil an der Niederlage wie z.B. an dem nicht gespielten Screen-Pass auf Swaim, aber nichts-desto trotz konnte man sein Potenzial und die Steigerung zu letzter Woche begutachten. Jetzt heißt es, Mund abputzen und nicht zu enttäuscht sein, denn insgesamt war die Leistung eine befriedigende. Das Run Game ist nicht das Allheilmittel und das Henry jede Woche für 100+ Yards läuft (Stand jetzt 5 in a row). Auch das Passinggame muss endlich stattfinden. Das Coaching Team sollte die Jungs jetzt aufbauen für das Spiel gegen die Broncos, hoffentlich auch mit einem WR-Corp, das anders aussehen wird.
Fact Of The Game
Nachdem Derrick Henry beim Spiel gegen die Texans in Woche 8 die alleinige Krone in Bezug auf Total Touchdowns sichern konnte, wurde er in Woche 9 Rekordhalter in Rushing Touchdowns. Mit seinen Touchdowns 74 und 75 überholte er die Oilers Legende Earl Campbell.
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